Liefer­schwie­rig­keiten

Liefer­schwie­rig­keiten? Was machen, wenn die Liefer­kette unter­brochen wurde, es Probleme mit der Qualität gibt oder der Lieferant insolvent wird? Indivi­du­elles und proak­tives Liefe­ran­ten­ma­nagement bei Problemen mit Ihren Liefe­ranten einschließlich deren Unter­neh­mens­sa­nierung bzw. Restruk­tu­rierung, wie z. B. bei drohender Insolvenz oder bei Qualitätsmängeln

Warum sollten Sie mit uns beim Liefe­ran­ten­ma­nagement zusammenarbeiten?

Wir bieten profes­sio­nelles Liefe­ran­ten­ma­nagement bei folgenden Problemen mit Liefe­ranten an: z. B. hinsichtlich der Qualität, Liefer­zu­ver­läs­sigkeit-/treue oder Liqui­dität bzw. der Gefahr einer Insolvenz. Bei Bedarf führen wir auch eine Lean Management Beratung beim Liefe­ranten bzw. den Turn Around / die Sanierung eines Liefe­ranten durch. Wir haben selber bereits auch inter­na­tional Produk­ti­ons­werke geführt bzw. aufgebaut und dabei die Qualität sowie Perfor­mance syste­ma­tisch deutlich gesteigert. In unserer Erfahrung steigt die Produk­ti­vität oft um 25–30% in der Produktion. Quali­täts­de­fekte lassen sich erfah­rungs­gemäß um 1/3 bis 2/3 innerhalb von 6 Monaten reduzieren. Zudem sind wir im Bereich der Unter­neh­mens­fi­nan­zierung erfahren. Wir können Ihnen deshalb sehr gut bei der opera­tiven sowie finan­zi­ellen Unter­neh­mens­sa­nierung eines Liefe­ranten helfen.

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Was ist die Definition von Lieferantenmanagement?

Grund­sätzlich gehört zum Liefe­ran­ten­ma­nagement die Leistungs­fä­higkeit des Liefe­ranten syste­ma­tisch zu steigern und die proaktive Überwa­chung sowie Bewertung von Liefe­ranten, d. h. die wichtigen Liefe­ranten regel­mäßig nach opera­tiven Kriterien, wie Liefer­zu­ver­läs­sigkeit, Qualität etc. mit Kennzahlen zu bewerten.

“Von Liefe­ran­ten­ma­nagement kann gesprochen werden, wenn ein Unter­nehmen die Bezie­hungen zu den Liefe­ranten syste­ma­tisch steuert. …

Liefe­ran­ten­ma­nagement umfasst im Wesent­lichen die folgenden Bereiche:

die Bewertung und Auswahl der Zulie­ferer (Liefe­ran­ten­be­wertung)

die Entwicklung des Leistungs­ni­veaus der Lieferanten

die Entscheidung, auf welcher Stufe der Lieferant in die Wertschöp­fungs­kette einbe­zogen werden soll.” (Quelle Wikipedia: Liefe­ran­ten­ma­nagement)

Darüber hinaus sollten die Bonität Ihrer kriti­schen Liefe­ranten (z. B. für Materialien / Kompo­nenten) regel­mäßig prüfen. Sie können hierfür Wirtschafts­aus­kunfteien, wie beispiels­weise Credit­reform oder D&B/Bisnode, einsetzen. Es empfiehlt sich außerdem Google Alerts für ausge­wählte Liefe­ranten einzu­richten, damit Sie über die aktuellen Nachrichten vom Liefe­ranten automa­tisch infor­miert werden. Die Bonität eines Liefe­ranten kann sich in kurzer Zeit stark verschlechtern, z. B. bei der Übernahme des Unter­nehmens durch Private Equity, Rechts­ri­siken/-strei­tig­keiten oder bei starken konjunk­tu­rellen Umsatz­ein­satz­brüchen, wie zuletzt in der Finanz­krise oder der aktuellen Corona-Krise.

Für geogra­fisch weit entfernte Liefe­ranten, wie in Emerging Markets bzw. Risiko­ge­bieten (wie z. B. in Asien), sind auch poten­tielle Störung bzw. Unter­bre­chung der Logis­tik­kette (z. B. durch Streiks, Vereisung von Häfen, Strom­aus­fälle und Unglücke) mitzu­be­rück­sich­tigen. Ein sinnvolles Werkzeug zur objek­tiven Beurteilung des Länder­ri­sikos kann beispiels­weise die Risiko­karte von Control­Risks sein. Das Risiko für Natur­ka­ta­strophen sollte ebenfalls in die Risiko­be­ur­teilung einfließen. Besondere lokale Risiken, wie zum Beispiel Überflu­tungen durch das Übertreten von Flüssen oder Waldfeuer, können zumindest grob vorab über Google Maps mit Satel­li­ten­bildern abgeprüft werden.

Zu prüfen gilt es außerdem, ob ein Lieferant über angemesssene Notfall­pläne, ausrei­chen­denden Brand­schutz sowie Versi­che­rungs­schutz verfügt. Ein weiterer oft überse­hener Aspekt beim Vendor Risk Management ist die IT-Sicherheit. Ein Hacker­an­griff kann beispiels­weise das betriebs­not­wendige ERP-System von einem Liefe­ranten gezielt lahmlegen, so dass die komplexe Bestell- und Liefer­ab­wicklung nicht mehr erfolgen kann. Zur objek­tiven Einschätzung des IT-Sicher­heits­ri­sikos von kriti­schen Liefe­ranten bieten sich entspre­chende Scoring-Tools an.

Maßnahmen gegen das Risiko der Liefer­ket­ten­un­ter­bre­chung bzw. bei Lieferschwierigkeiten

Als erste Maßnahme sollten Sie bei Liefe­ranten mit schwacher Bonität oder erhöhten Ausfall­risiko den Lager­be­stand erhöhen, damit bei Unter­bre­chung der Liefer­kette genug Zeit gibt eine Alter­native zu finden. Ggf. macht es strate­gisch Sinn für gewisse Kompo­nenten einen Zweit­lie­fe­ranten aufzu­bauen, der im Notfall schnell den Erstlie­fe­ranten ersetzen kann. 

Verfügt der Lieferant über ähnliche inter­na­tionale Standorte, die ggf. operative Produk­ti­ons­un­ter­bre­chungen an einem Standort kompen­sieren können? Hier ist es besonders die Frage wichtig vorab­zu­klären, welche Hinder­nisse es für eine schnelle Produk­ti­ons­ver­la­gerung geben könnte. Ob es beispiel­weise lokale Spezi­al­aus­rüs­tungen gibt, die lange Wieder­be­schaf­fungs­zeit­räume haben? Aller­dings ist davon auszu­gehen, dass bei Insolvenz einer Tochter­ge­sell­schaft sehr schnell der Gesamt­konzern auch Insolvenz anmelden muss, da größere Kredit­ver­träge i. d. R. sogenannte Cross-Default-Klauseln beinhalten. D. h. Bankkredite auf Ebene der Mutter­ge­sell­schaft als auch bei den anderen konzern­an­ge­hö­rigen Tochter­ge­sell­schaften werden durch die Banken sofort fällig gestellt. Insofern können mehrere inter­na­tionale Standorte eines Liefe­ranten nur einge­schränkt gegen eine mögliche Insolvenz schützen.

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Lieferantenmanagement bei Lieferschwierigkeiten

Liefe­ranten-Finan­zie­rungs­mo­delle zur Liqui­di­täts­un­ter­stützung von Liefe­ranten mit schwacher Bonität

Gerade in der Corona­krise sind Liefe­ranten, wie z. B. Automo­bil­zu­lie­ferer, besonders ausfall­ge­fährdet. Gleich­zeitig können die OEM-Kunden diese kriti­schen Liefe­ranten oft nur sehr schwer oder mit sehr großem Aufwand ersetzen, z. B. wenn der Lieferant Spezial-Know-How hat und es kaum noch Wettbe­werber im Markt gibt.

“In den letzten Jahren sind zwei innovative Finan­zie­rungs­mo­delle entstanden, die es Liefe­ranten ermög­lichen, eine Finan­zierung für die Produktion zu erhalten. Das erste, die Finanzierung von Bestel­lungen, ermög­licht es Finanz­in­sti­tu­tionen, Liefe­ranten Darlehen anzubieten, indem sie den Wert der von seriösen Käufern erteilten Bestel­lungen berücksichtigen.

Im Rahmen des zweiten Modells, das wir als Käufer-Direkt­fi­nan­zierung bezeichnen, vergeben Hersteller sowohl Beschaf­fungs­ver­träge als auch Darlehen direkt an die Liefe­ranten. Beide Systeme sind eng mit dem Leistungs­risiko des Liefe­ranten verbunden (d. h. ob der Lieferant die Bestellung erfolg­reich liefern kann), von dem die Rückzahlung dieser Kredite abhängt.”

Osadchiy, Nikolay and Gaur, Vishal and Seshadri, Sridhar, “Syste­matic Risk in Supply Chain Networks” in Management Science, Übersetzung

Bei der Bestel­lungs­fi­nan­zierung ist eine gute Bonität des bestel­lenden Unter­nehmens bzw. des Käufers erfor­derlich, da die finan­zie­renden Banken hierauf den Kredit an den Liefe­ranten vergeben. Der Käufer kann ggf. mit seiner Bank eine entspre­chende Sonder­kre­dit­linie verein­baren, worunter die Liefe­ranten dann Kredite in Anspruch nehmen können. Die Bank berück­sichtigt diese Sonder­kre­dit­linie jedoch aus Risiko­ge­sichts­punkten wie einen normalen Kredit an das bestel­lende Unter­nehmen. Eine weitere Option wäre eine Factoring-Struktur, wo Liefe­ranten ihre Forde­rungen aus Liefe­rungen und Leistungen gegenüber dem bestel­lenden Unter­nehmen an eine vom Käufer ausge­suchte Factoring-Gesell­schaft zu günstigen Kondi­tionen verkaufen könnten.

Bei der Käufer-Direkt­fi­nan­zierung trägt das bestel­lende Unter­nehmen das Kredit­aus­fall­risiko. Eine einfache und unbüro­kra­tische Form wäre z. B. bei einer Bestellung gleich eine entspre­chende Voraus­zahlung zu leisten, statt auf einem Zahlungsziel zu bestehen. Theore­tisch sind aber auch länger laufende und deutlich komplexere Finan­zie­rungs-/Vertrags­struk­turen denkbar. Z. B. könnte der Käufer eine sehr langlau­fende Take-or-Pay-Verein­barung mit einem Haupt­lie­fe­ranten abschliessen, auf dessen Basis wiederum Banken eine Finan­zierung des Liefe­ranten darstellen könnten. Vorteil für den Käufer ist dabei, dass er dieser Vertrags­kon­struktion kein direktes Liefe­ran­ten­kre­dit­risiko übernimmt.

Lieferantenmanagement und Lieferantenfinanzierungsmodelle für insolvenzgefährdete Lieferanten
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- auch inter­na­tional / remote -

Inter­na­tio­nales Liefe­ran­ten­ma­nagment und operative Steuerung inter­na­tio­naler Lieferanten 

Darüber hinaus bieten wir die Steuerung inter­na­tio­naler Liefe­ranten auch als “remote” Service an, d. h. wir verein­baren mit Ihren inter­na­tio­nalen Liefe­ranten Perfor­man­ce­ziele und halten diese in regel­mä­ßigen Online-Bespre­chungen nach. Gerade in asiati­schen Ländern, wie z. B. China und Indien, wo wir insgesamt fünf Jahre vor Ort gearbeitet haben, hilft es einer­seits den kultu­rellen Kontext (Gesichts­wahrung!) zu kennen und anderer­seits zugleich Ihre Beziehung mit dem Liefe­ranten zu schützen, da wir – statt Sie selber persönlich – die unange­nehmen Themen ansprechen können.

Finden Sie hier mehr Infor­ma­tionen über uns und zum Thema Restruk­tu­rierung und Unter­neh­mens­sa­nierung von Lieferanten.